Jüdische Gartenbau- und Landwirtschaftsschulen / Ausbildungszentren

in Deutschland und ihre Auswirkungen auf Gartenbau, Landwirtschaft und Landschaftsarchitektur in Palästina / Israel


Zusammenfassung

Gartenbau, Landwirtschaft und Landschaftsarchitektur als selbstverständliche Bestandteile auch jüdischen Lebens in Deutschland im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sind bislang von der Forschung weitgehend vernachlässigt worden. Im Zusammenhang mit Nationalsozialismus war Forschung lange Zeit auf den Holocaust fokussiert. Sofern die Alltagsgeschichte jüdischen Lebens ins Blickfeld der Forschung geriet, wurden Gartenbau und Landwirtschaft aber tendenziell ausgeblendet – eine Ausnahme ist zweifellos die Israelitische Gartenbauschule Ahlem, die in den vergangenen 15 Jahren in Bezug auf ihre Tätigkeit und ihren Einfluss in Deutschland und auch Israel differenzierter untersucht worden ist. Das Forschungsprojekt ist diesem spezifischen Aspekt, der gärtnerischen und landwirtschaftlichen Ausbildung in Deutschland für jüdische Menschen im frühen 20. Jahrhundert gewidmet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Hachschara-Ausbildungsstätten, also auf Orten, an denen speziell für die Emigration nach Palästina ausgebildet wurde, aber auch andere Ausbildungsstätten sollen einbezogen werden.

Die Forschung in Israel auf Seiten des Technion wird auf die Beiträge der an den Hachschara-Zentren in Deutschland Ausgebildeten zur Entwicklung des Siedlungswesens, zum Gartenbau und zur Landwirtschaft und zum entsprechenden Ausbildungswesen wie auch zur Landschaftsarchitektur in Israel fokussiert sein.

Autoren:
Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn, Leibniz Universität, Hannover
Prof. Dr. Tal Alon-Mozes, Technion, Israel Institute of Technology

Dieses gemeinschaftliche Forschungsprojekt wird vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt.